BERICHT AUS BONN – „Bonn ist einfach großartig“: Bundespräsident Gauck besuchte zum Ende seiner Amtszeit die Bundesstadt Bonn
Bonn. 7. März 2017. (mediap.). Zum Ende seiner Amtszeit besuchte Bundespräsident Gauck ein letztes Mal als Bundespräsident die Bundesstadt Bonn. Auf seinen Wunsch hin besichtigten er und Daniela Schadt am 7. März 2017 zunächst das Bonner Münster sowie am Nachmittag die Orgelbaufirma Klais. Dabei wurden sie von Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan begleitet. Nach einem kurzen Gang durch die Stadt lud der Oberbürgermeister die Gäste zu einem Mittagessen im Alten Rathaus ein. „Bonn ist einfach großartig“, sagte das Staatsoberhaupt dort vor der Presse.
„Ich freue mich sehr, dass sich der Bundespräsident zum Ende seiner Amtszeit noch einmal die Zeit nimmt, Bonn zu besuchen“, betonte der Oberbürgermeister. „Bundespräsident Gauck hat in seiner Amtszeit regelmäßig die Villa Hammerschmidt als Bonner Amtssitz genutzt. Er war wiederholt Gast in der Bundesstadt. Die Bürgerinnen und Bürger hatten immer wieder Gelegenheit, ihm zu begegnen.“
„Ich bin froh, wieder einmal in der Villa Hammerschmidt zu sein“, sagte der Bundespräsident. „Von dort auf den Rhein zu schauen, bewegt mich. Ich wünsche mir, dass die Villa auch weiterhin aufgesucht wird.“ Er habe sich gefreut, weitere Facetten in Bonn kennenzulernen. „Der Kreuzgang im Bonner Münster, diese Oase von Ruhe und Frieden, war wirklich ein krönender Abschluss.“
Erste Station war an diesem Besuchstag das Bonner Münster. Oberbürgermeister Sridharan, seine Frau Petra Fendel-Sridharan und Stadtdechant Wilfried Schumacher hießen den Bundespräsidenten und Frau Schadt willkommen. Monsignore Schumacher führte die Gäste in die Krypta, durch die Münsterkirche, die über den Gräbern der christlichen Soldatenmärtyrer Cassius und Florentius errichtet wurde, und zeigte ihnen den Kreuzgang. Seit 1956 ist die Kirche päpstliche Basilika Minor. Aktuell steht das Bonner Münster vor einer umfassenden Generalsanierung.
Auf dem Weg vom Bonner Münster zum Alten Rathaus legten der Bundespräsident und der Oberbürgermeister einen kurzen Halt am Remigiusplatz ein. Hier stand die im Mai 1800 durch einen Blitzeinschlag zerstörte Remigiuskirche, die Taufkirche Ludwig van Beethovens.
Wie Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses und Aufsichtsratsvorsitzender der Beethoven Jubiläums GmbH, und Ralf Birkner, Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums GmbH, erläuterten, weist das im Bonner Stadtarchiv aufbewahrte Taufregister die Taufe Ludovicus van Beethovens am 17. Dezember 1770 nach. Der Original-Taufstein Beethovens kann in der heutigen Remigiuskirche in der Brüdergasse besichtigt werden. Im Rahmen der Vorbereitungen für das Jubiläum 2020, wenn Beethovens 250. Geburtstag als nationales und internationales Ereignis gefeiert wird, wird der Remigiusplatz in die Überlegungen zu einem neuen Beethovenrundgang einbezogen, der die Beethovenorte im Stadtbild deutlicher sichtbar und erlebbar machen wird. Dabei engagieren sich auch die „Bürger für Beethoven“.
Am Alten Rathaus empfing der Chor der Bonn International School mit Chorleiter Marc Unkel den Bundespräsidenten musikalisch. Die knapp 50 Fünftklässler aus 23 Ländern sangen das Gospelstück „Our World is a Wonderful Place“ und die „Ode an die Freude“.
Am Nachmittag besuchte der Bundespräsident die Orgelbaufirma Klais. Philipp Klais führte unter anderem durch die Fertigung, den Holzzuschnitt und den Montagesaal. Seit mehr als 130 Jahren, bereits in der vierten Generation, ist der Orgelbau das Lebenszentrum der Familie Klais. Im vergangenen Jahr schuf die Orgelbaufirma die Klais-Orgel für die Elbphilharmonie in Hamburg, an deren Eröffnung der Bundespräsident teilgenommen hatte. Und da auch im Bonner Münster eine Klais-Orgel steht, bildet dieses Musikinstrument die Verbindung zu den heutigen Besichtigungen des Bundespräsidenten.
„Ich erlebe in Bonn viele Menschen mit Zuversicht und spüre den Geist der Lebendigkeit nach der Entscheidung zum Umzug von Teilen der Regierung“, sagte der Bundespräsident.
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