Kubicki-Interview: Wir wollen stärker werden als die Grünen
Berlin. 2. März 2017. (mediap). Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki gab „Welt Online“ das folgende Interview. Die Fragen stellte Ulrich Exner:
Frage: Haben Sie Ihren Rentenbescheid schon bekommen?
Kubicki: Nein, aber eine Mitteilung der Rechtsanwaltsversorgung, dass mir ab Juli 2017 eine Zahlung aus der Anwaltsversorgung zusteht. Also so etwas Ähnliches wie ein Rentenbescheid.
Frage: Was kommt dabei rum?
Kubicki: Die letzte Zahl lag bei dreitausendzweihundertsoundsoviel Euro. Das kommt daher, dass ich als Selbstständiger mehr als 35 Jahre sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge eingezahlt habe und dass das keine Umlage-, sondern eine kapitalgedeckte Versorgungsart ist.
Frage: Kapitalgedeckte Renten-Verfahren sind zuletzt eher in Misskredit geraten.
Kubicki: Sie ist ja auch mit Risiken behaftet, wie man in Finanzkrisen bemerken kann. Aber auf lange Sicht ist es ein tragfähiges Modell. Vor allem, wenn man bedenkt, dass künftig immer weniger Menschen Beiträge zahlen und immer mehr Bezugsrechte haben, wird das reine Umlageverfahren ein Problem. Wenn man beide Modelle miteinander verbinden würde, hätte man alle Risiken abgedeckt.
Frage: Hören Sie jetzt eigentlich auf zu arbeiten?
Kubicki: Nein! Das Schöne ist ja, dass man als Selbstständiger einfach weiterarbeiten darf. Man muss nur nichts mehr einzahlen. Und es wird auch nichts angerechnet.
Frage: Also ist es überhaupt nicht schlimm 65 zu werden?
Kubicki: Ich fühle mich jedenfalls überhaupt nicht so, wie ich früher gedacht habe, dass man sich fühlen müsste, wenn man 65 wird. Ich bin fit wie Lumpi.
Frage: Gar keine Zipperlein?
Kubicki: Ich bin nicht mehr so schnell wie früher und die Gewichte beim Hanteltraining werden auch nicht mehr schwerer.
Frage: Essen? Trinken? Alles noch erlaubt?
Kubicki: Alles, was schmeckt! Die Lebensweisheit, dass Essen und Trinken der Sex des Alter sind, stimmt einfach. Aber jetzt schreiben Sie bloß nicht, dass ich keinen Sex mehr hätte!
Frage: Wie viele Enkel haben Sie inzwischen eigentlich?
Kubicki: Drei, zwei Mädchen und einen Jungen.
Frage: Haben die was von Ihrem Opa?
Kubicki: Wenig. Aber wenn wir mal Zeit haben, dann nutzen wir die sehr intensiv zum Spielen.
Frage: Welche Spiele?
Kubicki: Kartenspiele. Memory zum Beispiel ist ein Lieblingsspiel der Kinder. Und sie mögen im Sommer auch gerne mit mir Boot fahren. Auch schnell fahren, anders als meine Frau.
Frage: Ihr Ziel für die Landtagswahl?
Kubicki: Zweistellig. Zwischen 12 und 14 Prozent. Auf jeden Fall wollen wir stärker werden als die Grünen. Da werden wir eindeutig davon profitieren, dass die ihren besten Mann, Robert Habeck, gar
nicht aufgestellt haben, sondern die allseits unbekannte Monika Heinold.
Frage: Und bei der Bundestagswahl, bei der Sie ja ebenfalls kandidieren?
Kubicki: Irgendwas zwischen sechs und neun; eher Richtung neun. Das hängt aber auch stark von den Ergebnissen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ab. In beiden Ländern haben wir die Chance zweistellig zu werden. Das würde uns auch im Bund viel Rückenwind bringen.
Frage: Und was macht Wolfgang Kubicki nach den Wahlen? Wollen Sie vielleicht doch noch mal Bundesminister werden?
Kubicki: Es war noch nie mein Ziel, in ein Kabinett einzutreten. Das einzige, was mich eventuell reizen könnte, wäre es, Finanzminister zu werden. Aber da gilt die alte Indianer-Weisheit „Mach dir erst Gedanken darüber, was du auf der anderen Seite des Flusses machst, wenn du weißt, wie du rüberkommst.“
Frage: Noch ein Geburtstagswunsch?
Kubicki: Eine geile Party!
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