Rosenmontag: Jecke feiern friedlich – Aber mehr Alkohol bei Jugendlichen sichergestellt
Bonn. 2. März 2017. Auch an Rosenmontag waren die Mitarbeiter von Ordnungsamt, Rettungsdienst und Feuerwehr sowie der Bonner Event Sprinter im Einsatz. Die Jecken feierten zumeist friedlich entlang des Zugweges. Allerdings stellte der Stadtordnungsdienst mehr alkoholische Getränke bei Jugendlichen sicher als im vergangenen Jahr. Der Rettungsdienst war beim Unfall der Pferde mit dem zweispännigen Bagagewagen im Einsatz.
Die Bilanz von Rettungsdienst und Feuerwehr
Im Rahmen der Veranstaltung kam es zwischen 12 Uhr und 3 Uhr morgens zu insgesamt 16 Einsätzen des Bonner Rettungsdienstes. Überwiegend waren chirurgische Verletzungen – vorwiegend verursacht durch Glasscherben – zu behandeln. Weitere Einsätze standen mit erhöhtem Alkoholkonsum in Verbindung.
Der Sanitätsdienst, der durch die Hilfsorganisationen gestellt wurde, umfasste vier Unfallhilfstellen und zwölf mobile Sanitätstrupps. Er wurde bis 17.30 Uhr insgesamt 37 mal tätig. Auch hier lag der Schwerpunkt deutlich auf chirurgischen Verletzungen. Vier Einsätze waren auf überhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen.
Im Bereich der Auslaufzone des Zuges – Dorotheenstaße/Kaiser-Karl-Ring – scheuten gegen 17.25 die Pferde eines zweispännigen Bagagewagens und gingen durch. Durch den Rettungsdienst, der mit fünf Einsatzmitteln vor Ort war, wurden neun Patienten gesichtet. Zwei leichtverletzte Patienten wurden in geeignete Krankenhäuser transportiert. Eine Gruppe von Wagenengeln, die den Unfall beobachtet hatten, wurde in einem angrenzenden Gebäude betreut.
Einsätze der Bonner Feuerwehr, die unter anderem im Bereich der Heerstraße, der Breite Straße und auf der Vorgebirgsstraße präsent gewesen ist, waren nicht erforderlich.
Bilanz des Stadtordnungsdienstes
Für den Rosenmontag 2017 zieht der Stadtordnungsdienst eine überwiegend positive Bilanz. „Die Jecken feierten entlang des Zugwegs und in den Straßen der Innenstadt und Altstadt meist friedlich, bis auf einige uneinsichtige Randalierer und leider auch stark alkoholisierte Jugendliche“, resümiert Carsten Sperling, der Leiter des Stadtordnungsdienstes. „Das mit der Polizei und der Stadt abgestimmte Sicherheitskonzept des Bonner Festausschusses als Veranstalter des Rosenmontagszuges hat auch in diesem Jahr gegriffen. Die ausgesprochen gute und enge Zusammenarbeit mit der Polizei hat sich bewährt“, so Sperling weiter.
Der Stadtordnungsdienst ist am Rosenmontag mit insgesamt 49 Mitarbeitern im Einsatz gewesen. Schwerpunkte war der Bereich entlang des Zugwegs und die Bonner Altstadt mit 41 Mitarbeitern. Weitere acht Mitarbeiter der Wache GABI kontrollierten die Bonner Innenstadt.
Außerdem war der Stadtordnungsdienst in der Koordinierungsrunde für den Rosenmontagszug und in der Befehlsstelle der Polizei sowie in einem Kommunikationsteam in der Bonner Innenstadt vertreten. Das Kommunikationsteam bestand aus je einem Mitarbeiter von Polizei und Stadtordnungsdienst und einem Dolmetscher.
„Die hohe Präsenz von Polizei und Stadtordnungsdienst wurde von der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Reaktionen wie: ‚Schön, dass ihr da seid!‘, gab es häufig“, so Sperling.
Zahlen zu den Einsätzen
Vor Beginn des Zuges mussten 21 Fahrzeuge abgeschleppt werden, weil Sie Zug- und Rettungswege blockierten (2016: 12). Ein vom Fahrer aus nicht nachvollziehbaren Gründen zurückgelassener Lkw mit Anhänger wurde noch kurz vor Zugbeginn vom Marktplatz abgeschleppt, weil nicht sofort erkennbar war, warum das Fahrzeuggespann dort abgestellt worden war. Hier wurde aus Sicherheitsgründen konsequent gehandelt. Später stellte sich heraus, dass es sich um ein Lieferfahrzeug einer Bäckerei handelte, dessen Bremsen blockiert waren.
„Vor allem in der Altstadt und im Innenstadtbereich in der Nähe des Hauptbahnhofs hat sich wie in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es richtig und notwendig ist, den Schwerpunkt der Kontrollen weiter auf den Umgang Jugendlicher mit Alkohol zu legen“, so das Fazit des Stadtordnungsdienstleiters.
Bei insgesamt 330 Personen hat der Stadtordnungsdienst genauer hingeschaut: Rund 420 größere und kleinere Flaschen hochprozentigen Alkohols wurde bei jugendlichen Jecken gefunden, die diese dann freiwillig ausleerten (2016: ca. 190). Zudem wurden 14 Päckchen Zigaretten entsorgt (2016: 10). Eine 16-Jährige wurde schon am frühen Nachmittag so stark betrunken angetroffen, dass der Rosenmontag für sie ein sehr schnelles Ende fand. Nachdem ihre Eltern telefonisch erreicht werden konnten, wurde sie von der Mutter abgeholt. „Die Kontrollen haben gezeigt, dass es weiterhin wichtig ist, für einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu appellieren und den Appell durch Beratungs- und Aufklärungsangebote zu unterstützen“, erklärte Sperling.
Zwei Personen in der Altstadt erhielten zudem einen Platzverweis, weil sie randalierten und uneinsichtig reagierten, gleiches galt für 35 weitere Personen im Innenstadtbereich. Fünf Wildpinkler bekamen eine Anzeige.
Die Bilanz des Bonner Event Sprinters
Das suchtpräventive mobile Angebot des Bonner Event Sprinters war in diesem Jahr erstmalig im Bereich des Stadthauses präsent. Der Zug lief hier an der Einbiegung Breite Straße/Maxstraße vorbei, und die jungen Zuschauer passierten auf dem Weg zum Zug den Sprinter. „Dadurch wurde das Fahrzeug und unser Angebot stark wahrgenommen“, erläuterte Marion Ammelung von der Fachstelle für Suchtprävention „Update“. Das Team konnte alle für den Tag vorgesehenen Safe-Packs an die jungen Feiernden verteilen. „Die Reaktionen der Jugendlichen waren wieder durchweg positiv. Einige, die Alkohol konsumiert hatten, nahmen unser Wasserangebot dankbar an.“ Im Laufe des Nachmittags kamen immer wieder Jugendliche auf das Tauschangebot zurück und gaben mitgebrachten Alkohol für Smoothies und Snacks am Sprinter ab. So sind 25 Liter Alkohol getauscht worden.
„Auch von vielen Erwachsenen wurde die Anwesenheit des Bonner Event Sprinter Teams ausdrücklich begrüßt: ‚Gut, dass sich hier jemand kümmert!'“, so Ammelung.
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