Massen-Panik: 18 tote Menschen bei Love Parade
Massen-Panik: 18 tote Menschen bei LOVE Parade in Duisburg
Veranstaltung und Zugangs-Weg überfüllt – Menschen erdrückt und tot getreten – Scharfe Kritik an den Veranstaltern – Die Zahl der getöteten Menschen ist von 15 auf 18 gestiegen
Von Andreas Klamm-Sabaot
Duisburg. 25. Juli 2010. Die Zahl der toten Menschen (wir berichteten), die in der Folge einer Massen-Panik bei der Love Parade getötet wurden hat sich von ursprünglich 15 Menschen auf 18 tote Menschen erhöht, teilten Sprecher der Polizei am Samstagabend mit. 16 Menschen seien direkt vor Ort des Geschehens am einzigen Zugang zur Love Parade und zwei weitere Menschen in Krankenhäuser verstorben. Vermutlich in der Folge einer Massenpanik wegen eines überfüllten Tunnel und wegen des überfüllten Veranstaltungsgeländes sind in Duisburg bei der LOVE Parade im Süden der Stadt, insgesamt 18 junge Menschen nach einer Massen-Panik ums Leben gekommen, meldete der Nachrichten-Sender n-tv. Behörden und Polizei sprechen von mindestens neun toten Frauen und sechs Männern, die getötet wurden. Für ANGEHÖRIGE der Katastrophe wurde eine SONDERRUF-NUMMER geschaltet. Bei Telefon 0203/ 94 000 informieren Polizei und Behörden Angehörige der Opfer oder möglichen Opfer.
Ein n-tv Kameramann und Augenzeuge sprach von einem „programmierten Chaos“. Die Veranstalter wurden scharf kritisiert. Dr. Motte, der Gründer der Love Parade in Berlin, sagte gegenüber der Zeitung Berliner Kurier: „Die Veranstalter sind schuld. Es ginge darum Geld zu machen…“, berichtet die Zeitung Frankfurter Rundschau. Er sprach von einem „schweren Management-Fehler der Veranstalter und von einer Profitgier der Veranstalter.“ in der Zeitung. Den angehörigen Menschen der getöteten jungen Leute, sprach der Love Parade-Gründer sein Mitgefühl aus. Das Gelände sei für 350.000 Menschen zugelassen, mehr als 1,4 Millionen Menschen wollten auf der Love Parade in Duisburg friedlich, feiern, tanzen und fröhlich sein. Etwa 30 Minuten vor der Katastrophe sei das Gelände wegen Überfüllung geschlossen worden.
Die Menschen seien zum einzigen Zugang, zwei Bahn-Unterführungen, die von vielen Menschen als Tunnel bezeichnet werden geleitet worden, auch jene Menschen, die vom Veranstaltungsgelände wieder weggeschickt wurden. So kam es im Tunnel bei zwei aufeinander strömenden Menschen-Massen aus zwei unterschiedlichen Richtungen, nach ersten bislang nicht bestätigten Augenzeugen-Berichten zur Katastrophe in Duisburg.
Die Menschen seien beim Versuch zur Veranstaltung zu gelangen, während andere junge Menschen die Love Parade verlassen wollten unerwartet in Panik geraten. Ersten Meldungen zufolge wurden 18 junge Menschen getötet und zwischen 54 und weit über 100 Menschen verletzt. Bis zu zehn Menschen hätten die Rettungskräfte reanimieren, das meint wiederbeleben können. Die Menschen hätten im Tunnel der als Zu- und Abgangsweg diente, keine Luft mehr bekommen.
Zunächst seien nicht genügend Retter vor Ort gewesen, berichten weitere Augenzeuge, nur „drei bis vier Retter vom Malteser Hilfsdienst…“, beschreibt ein weiterer Augenzeugen bei unterschiedlichen Fernseh-Sendern und Medien. Rund 1400 Polizei-Beamte waren und sind im Einsatz. Den Menschen, Betroffenen, Augenzeugen und Rettern bot sich ein Bild des Grauen und Schrecken: Zum Teil wurden Menschen erdrückt, zertreten, die Gliedmaßen verrenkt und zerquetscht. „Wir haben keine Luft mehr bekommen.“, erzählt ein Augenzeuge, der nur knapp dem Tod entkommen ist und überlebte.
Mehrere Hunderte Rettungs-Dienst-Mitarbeiter aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und die Bundeswehr sind nach Berichten von Korrespondenten im Einsatz um weitere zum Teil schwer verletzte Menschen zu retten. Mindestens neun bis fünfzehn Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die Bundeswehr ist ebenso mit Rettungshubschraubern im Einsatz und hilft. Eine nahe liegende Autobahn, die A 59, wurde gesperrt für die Rettungsdienste um die verletzten jungen Menschen in Krankenhäuser zu transportieren und als Fluchtweg für in Panik geratene Menschen bei der Love Parade. Der Zug-Verkehr in Richtung Süden Deutschland ist zur Zeit teilweise eingeschränkt. Am Bahnhof in Duisburg war die Lage zunächst Besorgnis-erregend und ernst. Jetzt entspanne sich die Lage am Bahnhof wieder und die ersten Züge fahren wieder. Doch auch am Bahnhof müssten immer wieder Notärzte zum Einsatz für Menschen, die einfach umfallen, das meint kollabieren.
Die Veranstalter der Stadt Duisburg teilten mit, dass man aus SICHERHEITSGRÜNDEN die Veranstaltung mit einer Million bis zu 1,4 Millionen Teilnehmern nicht vorzeitig abgebrochen wurde. Ein Krisen-Stab in Duisburg berät über die weiteren Maßnahmen. Möglicherweise wurde versucht, die Veranstaltung langsam ausklingen zu lassen. Während im Norden der LOVE PARADE Menschen, fröhlich, sangen, tanzten und feierten kämpften im Süden weiterhin mehrere Menschen ums Leben. Die Rettungskräfte versuchen noch Menschen zu retten. Bundespräsident Dr. Christian Wulff zeigte sich tief betroffen und bestürzt über das Unglück bei der LOVE PARADE in Duisburg. Der Bundespräsident forderte eine lückenlose Aufklärung der Umstände, die zu den Ereignissen der Katastrophe von Duisburg führen konnten.
Unterschiedlichen Berichten von Beobachtern zufolge habe es 45 Minuten vor dem Unglück auf das die Rettungs- und Sicherheits-Kräfte möglicherweise nicht direkt vorbereitet waren, die Warnung gegeben, dass der Tunnel drohe „überfüllt zu werden“ . Kurze Zeit später brach im überfüllten Tunnel der als Zugang und Abgangs-Weg diente, eine Massenpanik mit den katastrophalen Folgen aus. Dabei sind nach ersten Erkenntnissen bislang 18 junge Menschen am Samstag getötet worden. Die Veranstalter haben die NOTAUSGÄNGE des Veranstaltungs-Geländes geöffnet um weitere Massen-Paniken zu vermeiden. Einen vorzeitigen Abbruch der Veranstaltung hielten Sicherheit-Experten für zu gefährlich, weil damit weitere und neue Massen-Paniken in Duisburg ausbrechen könnten. Aus diesem Grunde wurden die noch feiernden Menschen direkt bei der LOVE PARADE auch nicht über die Ereignisse im südlichen Gebiet der Veranstaltung informiert. Inzwischen berichten jedoch nahezu alle Rundfunk- und Fernseh-Sender und nahezu alle Medien im In- und Ausland über die katastrophale Massen-Panik von Duisburg.
Die Love Parade hat zum ersten Mal in Duisburg stattgefunden. Politiker und Prominente aus aller Welt und aus Deutschland bekundeten ihr Mitgefühl, ihre Kondolenz, Trauer und Anteilnahme mit den Menschen, die Kinder und Freunde bei dem Unglück verloren haben und mit jenen Menschen, die noch hoffen und sich Sorgen über vermisste Angehörige machen
Berliner Kurier, http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/nachrichten/der_ruhrpott_tanzt_bei_der_loveparade/304077.php
Frankfurter Rundschau, http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2882235_Duisburg-Loveparade-gestartet.html
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